„Ver-Störungen als Statements“
DIE INHALTE
„Es geht schon lange nicht mehr darum, den Anfängen zu wehren – es geht um die Abwehr von
Normalisierungsprozessen“, so der Soziologe Prof. Wilhelm Heitmeyer in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 1. Januar 2021 zur Thematik der Präsenz rechtsradikalen Gedankengutes in der Gesellschaft.
Bobergs Thema ist in diesem Sinne die öffentlich sichtbare Auseinandersetzung mit rechten und rechtsextremen Inhalten, ihrem Vokabular, ihren Zeichen. Durch Ver-Störung soll sie in die öffentliche Wahrnehmung getragen werden.
Anders als bei den Wollschild-Aktionen, bei denen der Schild in seiner Schutzfunktion verwendet wurde, nutzt Boberg den Schild jetzt im Sinne eines klassischen Werbeträgers. Seine Schilde konfrontieren die Passanten mit verstörenden Botschaften in beunruhigender Form. So wirken sie wie Plakate, Verlautbarungen, Proklamationen – schließlich wie Warnschilder.
Bei allem Verstörenden nutzt Boberg auch Humor. Seine konzeptionell und ästhetisch präzise Gestaltung sowie der Einbezug historischer Anspielungen provoziert auf ironisch-kritische Weise. Man schmunzelt. Aber dass diese Art von Provokation mittlerweile ihre Berechtigung, ja sogar ihre Notwendigkeit hat, möchte man verdrängen.
Das Ziel der Wortschilde ist, die Farben Schwarz, Weiß und Rot für unsere Gesellschaft zu bewahren - und nicht den Falschen, den Gegnern unserer Demokratie zu überlassen.
Darum ist jeder Wortschild ein Schritt für dieses Ziel. Und so stehen nun in diesem Jahr 2024 auch die Farben Schwarz, Weiß und Rot beispielsweise für Bayer 04 Leverkusen, den 1. FC Köln, die Eintracht Frankfurt, das Stadtwappen der Freien und Hansestadt Hamburg, des FC Altona wie auch der Stadt Berlin und des Internationalen Roten Kreuzes. In der Türkei steht das Rot auch für den Halbmond.
DIE GESTALTUNG
In das Zentrum einer weißen Fläche, die mit einem schmalen Band aus den drei Reichsfarben
Schwarz, Weiß, Rot (von außen nach innen) umrandet wird, setzt Boberg kurze Aussagen
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