Wortschild-Projekt Flugblatt
Einladung zu einem individuell umsetzbaren Projekt an Schulen zur Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus, Rassismus, Migration, Flucht, Integration.
Wortschilde sind Installationen an Wänden im öffentlichen Raum, die sich thematisch an ihren Präsentationsflächen orientieren. So gibt es beispielsweise Wortschilde speziell für Schulen und Kultureinrichtungen. Wenn ein Wortschild an einer Schule installiert wird, bietet sich begleitend das Projekt Flugblatt an.
Projektgruppen erarbeiten aktuelle Flugblätter zu den oben genannten bzw. ähnlich gelagerten Stichworten. Die Schüler*innen definieren ihre eigenen Standpunkte, verleihen ihnen Ausdruck und wenden sich damit an die Öffentlichkeit. Die Flugblätter können an der Schule und öffentlichen Orten verteilt, ausgelegt und im Jahresbericht einer Schule gedruckt werden. Sie können zudem – ebenso wie die Flugblätter der Weißen Rose – an Haushalte und Medien verschickt werden. Ein zeitlicher Orientierungspunkt hierfür könnten die Tage zwischen 27. Juni und 12. Juli eines Jahres sein: Der Zeitraum, in dem Hans Scholl und Alexander Schmorell 1942 die ersten Flugblätter verfassten.
Die aktiven Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrer*innen können hierfür auch mit dem Initiator Marc-Dominic Boberg zusammentreffen und miteinander über Wortschilde, das Projekt Flugblatt und die skizzierten Themen sprechen.
Begleitend können Wortschilde und Wortschild-Plakate an Behörden, Kirchen, Kultureinrichtungen und Schaufenstern von Geschäften oder Unternehmen für einen gemeinsam festgelegten Zeitpunkt veröffentlicht werden. Somit würden sich Schüler*innen, Schulen und Teile der Öffentlichkeit gemeinsam nach außen wenden – gegen Rechts.
HINTERGRUND:
Die Nationalsozialisten nutzten Plakate und öffentliche Parolen für ihre Propaganda. Auch heute arbeiten Nazis mit diesen Mitteln auf Kundgebungen, bei öffentlichen Aufmärschen und im Wahlkampf. Andererseits setzten auch Teile des deutschen Widerstandes Flugblätter ein, um sich an die Menschen zu wenden. Am bekanntesten sind die Flugblätter der Weißen Rose. In Berlin folgte ihnen die von den Nazis nie aufgedeckte Gruppe Onkel Emil weiterhin die Rote Kapelle. Elf von deren Mitgliedern wurden am 22. Dezember 1942 in Berlin Plötzensee hingerichtet.
Wortschilde wie
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Das ist freie deutsche Kunst
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Deutschland braucht freie Kunst
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Freie Kunst für Deutschland
entstanden für Schulen und Kultureinrichtungen, Museen, Theater und Opernhäuser.
Die Wortschilde
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Ich bin stolz – ich zu sein
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Ich bin stolz – einzig ich zu sein
entstanden ebenfalls für Schulen und im Zusammenhang mit der Frage, worauf man in seinem Leben eigentlich stolz sein kann. Darauf, Deutscher zu sein, eher nicht, denn dazu hat eine Person selber keinen Beitrag geleistet.
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Ich bin stolz – einzig ich zu sein
thematisiert zudem den Druck a-sozialer Medien auf Jugendliche, sich zu vergleichen und bestmöglich für eine Scheinwelt darzustellen.
… – einzig ich zu sein
verleiht die Möglichkeit, sich diesem Strudel selbstbewusst zu entziehen.